Geschichte der Tierbestattung

Wenn ein Tierleben endet ...

Der Abschied vom eigenen Haustier fällt vielen Tierhaltern mehr als schwer. Neben der Trauer um den verlorenen Weggefährten muss man sich der Überlegung stellen: Wohin mit dem verstorbenen Tier? Da es für viele Tierhalter nicht in Frage kommt, sein verstorbenes Haustier der Tierverwertung zu überlassen, entwickelt sich in Deutschland zunehmend eine Bestattungskultur für Haustiere. Oftmals haben die Tierbesitzer dann nicht nur mit der Trauer um den langjährigen Weggefährten zu kämpfen, sondern auch gegen das geäußerte Unverständnis aus ihrem Umfeld. Dabei ist die Tierbestattung keine neue Erfindung unserer Zeit.

Tierbestattung - keine Erfindung der heutigen Zeit

Seit etwa 12.000 Jahren wird weltweit die rituelle Bestattung verstorbener Tiere praktiziert. Ihre Blütezeit erreichte die Tierbestattung im alten Ägypten, wo als heilig geltende Tiere wie zum Beispiel Katzen oder Falken häufig aufwändig einbalsamiert und rituell bestattet wurden.
Hierzulande wurden bei den Alemannen, Franken und Sachsen wohlhabende Verstorbene zusammen mit ihren Jagdhunden und Pferden beigesetzt, wobei oftmals die Köpfe getrennt von den Tierkörpern bestattet wurden. Im sächsischen Gräberfeld von Rullstorf im Landkreis Lüneburg wurde sogar ein zahmer Rothirsch bestattet, der vermutlich auf der Jagd als Lockmittel für frei lebende Hirsche benutzt wurde.

Tierfriedhöfe - aus der Not heraus geboren

Weltweit wurden inzwischen unzählige Tierfriedhöfe gegründet. Der bekannteste und älteste ist wohl der Cimetière des chiens ('Hundefriedhof') in Asnières bei Paris. Bis zu seiner Gründung in 1899 gab es keine andere legale Möglichkeit, sich eines toten Tieres zu entledigen, als es zum Abdecker zu bringen. Strafbar war es, den Kadaver den Müllleuten zu übergeben oder ihn in die Seine oder die Verteidigungsgräben zu werfen: die Verwesung sorgte für Gestank, verpestete das Wasser und das Herausfischen und Entsorgen verursachte der Stadt Paris empfindliche Kosten. So war die Gründung des ersten Tierfriedhofs nicht nur ein sentimentaler, sondern ein sehr notwendiger Akt für die Hygiene der Stadt. In den 110 Jahren seines Bestehens wurden etwa 100.000 Tiere dort beigesetzt und man findet neben Hunden und Katzen auch einen Löwen, Pferde, Affen und ein Huhn.

Alternative Möglichkeiten

Neben der Erdbestattung hat sich jedoch inzwischen vielfach auch die Einäscherung von Haustieren in speziell dafür eingerichteten Tierkrematorien durchgesetzt. Man unterscheidet zwischen der Sammel- und der Einzeleinäscherung.
Bei der Sammeleinäscherung werden mehrere Haustiere gleichzeitig eingeäschert, so dass der Tierhalter - da man hier die Asche dem einzelnen Tier nicht mehr zuordnen kann – keine Asche zurück erhält. Diese Art der Einäscherung ist eine pietätvolle Alternative zum gesetzlich vorgeschriebenen Weg in eine Tierkörperbeseitigungsanlage.
Bei der Einzeleinäscherung wird - wie im Humanbereich - jedes Tier einzeln eingeäschert, so dass der Tierhalter die Asche seines Tieres zurückerhält. Neben verschiedenen Größen und Modellen sind viele Urnen durch eine Inschrift oder ein Bild des verstorbenen Tieres individuell zu gestalten.

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